NaturwissenschaftlerInnen Initiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit (NatWiss)


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NaturwissenschaftlerInnen Initiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit (NatWiss)

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Broschüre vernetzer Krieg
NGO statement to NPT prepatory committee meeting
declaration on the global marches for science

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NatWiss is a non-profit organization of scientists working for a world without war and violence, for the abolition of nuclear, chemical and biological and conventional weapons, for peace and disarmament research and for social, ecologic and human development of technology.

Verein
Wir über uns

„Wir sind nicht nur verantwortlich für das was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen.“ Ernst Bloch (Philosoph, 1885-1977) Im Februar 1988 haben sich NaturwissenschaftlerInnen in der Initiative „Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit“ zusammen gefunden, um als Teil der Friedensbewegung ihre spezifischen professionellen Kompetenzen für eine Welt ohne Krieg und Gewalt, für die Kontrolle und Beseitigung atomarer, chemischer, biologischer und konventioneller Waffensysteme, für Friedens- und Abrüstungsforschung und für soziale, ökologische und humane Technikgestaltung einzusetzen. NaturwissenschaftlerInnen und IngenieurInnen sind die Protagonisten des Industriesystems: Sie erforschen, entwickeln und bauen die naturwissenschaftlich-technischen Geräte und Systeme, die seit der industriellen Revolution die Welt verändert haben. War bisher Analyse, Kritik und Kontrolle der Rüstungs- und Waffentechnik das Hauptarbeitsgebiet unserer Initiative, ist in den letzten Jahren die zivile „Alltagstechnik“ und das materielle Wachstum als Gefahr für die Biosphäre und damit für die menschliche Existenz in ihr verstärkt in den Blick gekommen. Öffentlich diskutiert wird derzeit fast nur das Klimaproblem, das im Wesentlichen mit dem weiter steigenden Verbrauch fossiler Energieträger zusammenhängt. Wir sehen aber generell einen Raubbau an den anorganischen und biologischen Ressourcen der Natur, der inzwischen die Reproduktivität der nutzbaren Flächen auf dem Land und im Meer akut gefährdet. Der infolge des materiellen Wachstums stetig wachsende Rohstoffverbrauch hat entsprechend dem Entropiegesetz auch negative Folgelasten, welche die Biosphäre belasten: Emission von Klimagasen, Müllproduktion von Elektronikschrott bis zu Chemieabfällen, freigesetzte chemische und pharmazeutische sowie biologisch aktive sowie radioaktive Stoffe, Verlust der Artenvielfalt und Artensterben, Zerstörung der produktiven Flächen, der Wälder und der Wasserversorgung für große Teile der Erdbevölkerung. Wir engagieren uns deshalb auch gegen das ökonomische Paradigma des ständigen „Mehr“ der marktradikalen, globalisierten Geldwirtschaft und bemühen uns um Aufklärung von Öffentlichkeit, Politik, Gewerkschaften und Unternehmen über die systemischen Gefahren durch weiteres materielles Wachstum und dessen Grenzen. Naturwissenschaft und Technik haben sich seit der industriellen Revolution der Aufgabe verschrieben, dieses „Mehr“ technisch, energetisch und stofflich möglich zu machen. Wir wissen und erleben heute, dass die Ideologie ständigen ökonomischen Wachstums in der bisherigen, durch Ressourcen-Raubbau und fossile oder atomare Energie angetriebenen Form geschichtlich bald überholt und heute mehr Teil des Problems als Teil der Lösung ist. Die technische Nutzung der Kernspaltung ist eines von vielen Beispielen dafür, dass Naturwissenschaft und Technik Konzepte angeboten haben, die nicht nur mit illusionären Versprechen verbunden waren, sondern sich in der militärischen und zivilen Variante gleichermaßen als gefährlich und zerstörerisch erwiesen haben Nach dem Ende der militärischen Konfrontation von Kapitalismus und „real existierendem“ Sozialismus, zweier politisch unterschiedlicher, in der Ausbeutung der Natur und ihrer Technikgläubigkeit aber sehr ähnlicher Systeme, werden „moderne“ Kriege bei fortdauerndem Wachstumsanspruch heute verschärft um immer knapper werdende energetische und stoffliche Ressourcen geführt. Das Ungleichgewicht zwischen den reichen und den armen Ländern führt auch wegen der stofflichen Geschlossenheit unserer Geobiosphäre zunehmend zu Konflikten. Unser Engagement für Frieden und Abrüstung kann deshalb nur wirksam sein, wenn Ökonomie und Technik den natürlichen Gegebenheiten angepasst, die begrenzten Ressourcen international gerecht verteilt werden und die Belastung der Biosphäre drastisch eingeschränkt wird. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen neben unserem gesellschaftlichen Engagement für Frieden, Abrüstung und Nachhaltigkeit an praktischen Projekten einer an Humanität und Nachhaltigkeit orientierten Naturwissenschaft und Technik, die stofflich und ökonomisch eingebettet ist in die Natur und in die soziale und kulturelle Diversität menschlicher Gesellschaften. Solche Projekte wachsen auch durch das Engagement von NaturwissenschaftlerInnen und IngenieurInnen, die grundsätzlich, spätestens aber seit dem ersten Bericht des Club of Rome, um die Grenzen des Wachstums wissen und folglich ihre professionelle Kompetenz statt zur ständigen Steigerung des stofflichen und energetischen Umsatzes zu dessen Minimierung bei größtmöglichem Nutzen für alle Menschen einsetzen. Unsere Ziele sind: • Information der Gesellschaft über die Fakten, • eine Welt ohne ABC-Waffen und Atomenergie, • schnellstmöglicher Ausstieg aus der fossilen Energiewandlung durch Umsteuerung auf regenerative Energiequellen, • Suffizienz in Energieverbrauch und Konsum, • globale Gerechtigkeit bei der Nutzung von natürlichen Ressourcen, • Ausstieg der NaturwissenschaftlerInnen und IngenieurInnen aus der militärischen Forschung, Waffenentwicklung und -produktion weltweit, • Friedens- und Umwelterziehung in der naturwissenschaftlichen Lehre und • internationale Kooperationen für eine friedliche Welt . Wir wollen die Rolle der „erfinderischen Zwerge, die für alles gemietet werde können“ (B. Brecht, „Galilei“) überwinden und fühlen uns als WissenschaftlerInnen und BürgerInnen dazu verpflichtet, mit unseren Arbeiten und Überlegungen über die traditionellen Grenzen der Fachwissenschaft in Forschung, Lehre und Praxis hinauszugehen. Deshalb engagieren wir uns in Zusammenarbeit und im Zusammenwirken mit anderen berufsbezogenen Initiativen politisch und gesellschaftlich entsprechend dem Vorbild von NaturwissenschaftlerInnen und IngenieurInnen wie Klara Immerwahr, Albert Einstein, Josef Rotblat, Dorothy Hodgkin, Joseph Weizenbaum, Hans-Peter Dürr und vielen anderen.

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NatWiss e.V.
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www.facebook.com/NatWiss geschaeftsfuehrung@natwiss.de